Jahresbericht 2019

Die Generalversammlung unseres Vereins fand am 20. Mai 2019 statt, wo wir unter anderem die Rechnung und den Jahresbericht abnahmen. Wir trafen uns, wie üblich, an der Bodenäckerstrasse 3 in Spreitenbach.

Schweiz

Wir werden das zweite Schulhaus in Yengbêyalé bauen können. „Die Gruppe Dritte Welt“ überweist uns im Jahr 2020 Fr. 20'000.- und nochmals Fr. 20‘000.- im Jahr 2021.

 

 


Am 7. November 2019 diskutierten wir über das Budget und den Weihnachtsmarkt. Das Thema in diesem Jahr ist der Bau des zweiten Schulhauses.

Der Weihnachtsmarkt fand am 23. November 2019 statt. Der Stand wurde wieder mit viel Liebe, Enthusiasmus und Ausdauer von Bruno Fosco und einigen anderen Helfern aufgebaut.

 
 

Auf Initiative von Esther Hoffmann  haben wir einen Stand zum Päcklifischen eingerichtet. Das war ein grosser Anziehungspunkt für die Kinder, wie auch die Pop-Korn Handschuhe.

 

 

Von unseren Mitgliedern, Bea Fosco, Martine Berger und Aurora Schaufelberger, wurden Guetzli gebacken. Unser Arabusta Kaffee wurde ausgeschenkt und verkauft.  Der Erlös vom Weihnachtsmarkt von gut Fr. 700.- wird also der Schule zugutekommen.

Reiseberichte 2019

Vom 16. Januar bis 24. Februar 2019 waren Thomas Bearth und Verena Schaufelberger in der Elfenbeinküste, besuchten die Projekte und waren beim ersten Alphabetiseurenkurs dabei. Acht Personen wurden ausgebildet, die jetzt in ihren Dörfern Kurse durchführen können. Der Kurs dauerte eine Woche und am Schluss bekamen alle einige Syllabaires, d.h. Lesefibeln, damit sie gut anfangen konnten.

Wir besuchten das Kaffeefeld und freuten uns, dass dieses Jahr die Ernte 60 kg erbrachte, nachdem sie in den beiden vorherigen Jahren bei 18 kg war. Didier Gbeu Gba, der auch Schulpflegepräsident ist, übernimmt die Verantwortung für das laufende Jahr. Er hat begriffen, dass der Erlös vor allem der Schule zugutekommen soll. Es gibt immer wieder Reparaturen oder Sonstiges, das angeschafft werden muss.

Thomas Bearth hat eine gute Zusammenfassung der Reise gemacht, die hier anschliessend folgt.

 
 
 

 

 
Aufenthalt an der Elfenbeinküste vom 16. Januar – 24. Februar 2019
Kurzbericht von Verena Schaufelberger und Thomas Bearth

Dreimal kleiner und weniger als ein Drittel so hoch: Der Blick auf die Landkarte zeigt das Gebiet der Monts Toura im Vergleich zum Kanton Graubünden. Von den grossen Strassen immer etwa 10 km entfernt, ist das Tura-Stammesgebiet nur über wenige ungeteerte Pisten erreichbar. Verbindungswege analog zu unseren Alpenpässen fehlen. Die isolierte Lage der trapezförmigen Berg- und Savannengegend erschwert eine flächendeckende Alphabetisierung in der Turasprache und die ins Auge gefasste Erweiterung des Angebots auf die französische Landessprache. Um allen den Zugang zu den in den letzten zwei Jahren von unserem Verein finanzierten Lehrmitteln zu ermöglichen, muss das Angebot dezentral, in den Dörfern selbst, verfügbar sein. Volontäre, die selbst lesen und schreiben gelernt haben, müssen geschult und befähigt werden, das Toura-Alphabet an Neuleser in der eigenen Umgebung zu vermitteln. Dazu gehört auch die Berg- und Talbahn der Töne, deren richtige Schreibung und Entzifferung für Lesen und Verstehen unverzichtbar sind:

3 von 6 Tonfolgen auf der Silbe gbaa

à laa Tonkurve nach oben
Mutter ist gegangen

à laa- Gleitton fallend
Mutter soll gehen
mit je unterschiedlicher Wort- bzw. Satzbedeutung.

 

 

Besuch von Thomas Bearth in der Elfenbeinküste
vom 30. Juli bis 27. August 2019

 

  1. Die Aktivitäten waren dieses Mal geteilt zwischen dem erweiterten (region-übergreifende Fragen, die das Arbeitsgebiet betreffen) und dem engeren Arbeitsgebiet (Man und Umgebung): Vom 12. – 15. August, Teilnahme an dem von der Universität Félix Houphouët-Boigny in Abidjan organisierten Regionaltagung mit dem Schwerpunkt Sprache und Entwicklung. Bei meiner Ankunft wurde mir mitgeteilt, dass ich eines der drei Eingangsreferate halten würde. Dabei sind Kontakte zu jüngeren Kollegen, die man oft nur aus Zeitschriftenbeiträgen kennt, sehr wichtig, z.B. was die zweisprachige Schule betrifft. Von der Seite der Toura hielt Joseph Baya einen stark beachteten Vortrag zum Zusammenhang von lokaler Sprache und ökologischer Eigenverantwortung am Beispiel des Nationalparks im Touragebiet (Parc National du Mont-Sangbé).
  2. Der zweite Anlass meiner Reise war die „Spritztour“ in den Westen des Landes, nach Man, per Bus über die pannenanfällige Strasse am 15. August und Rückflug nach Abidjan per Air Côte d’Ivoire am 25. August. Grundsätzlich wird im extremen Regenmonat August von Reisen in weniger gut erschlossene Gebiete abgeraten, aber es ist auch der examensfreie Monat der grossen Ferien, wo wir z.B. mit Joseph Baya reisen können, der nebst seiner Tätigkeit als Englischlehrer zugleich das Partnerinstitut leitet. Man versucht die genauen Daten mit der über Internet recht zuverlässigen Wettervorhersage abzustimmen. Das gelang auch recht gut, was die Strassenverhältnisse anbetraf, aber….
  3. ….am Samstag (17. August), nach der Ankunft im weit abgelegenen Dorf Gouané, war im offenen Appatam (Treffpunkt für offizielle Anlässe und Diskussionen) die Präsentation der Ergebnisse des dortigen Alphabetisierungskurses angesetzt. Dieser Kurs sollte als methodischer Modellfall für andere Dörfer dienen. Genau dann setzte der Dauerregen mit grosser Intensität ein. Das Trommeln des Regens auf dem Blechdach verunmöglichte schliesslich die Veranstaltung. Zum Glück blieben die Teilnehmer trotz der drängenden Feldarbeit am nächsten Tag im Dorf, auch der Dorfchef und einige der uns von früher bekannten Notabeln nahmen an der „Demo“ der Lesefähigkeiten teil. Ich wollte zum Beispiel wissen, wieweit die Lernenden imstande sind, unabhängig vom Lehrer zu lesen und zu schreiben (Lernziel Autonomie). Das erwartungsgemäss nicht voll befriedigende Ergebnis – Afrikas Schulungsprogramme leiden generell an einer Übergewichtung des Auswendiglernens – gab Anlass zu konstruktiver Methodenkritik. Diese zeigt nach den letzten Rückmeldungen Wirkung, so dass wir für die nächste Etappe der Ausbildung von Lehrpersonen aus den Dörfern im Januar-Februar 2020 zuversichtlich sind. Nach dem detaillierten Bericht von Gilbert Bakayoko von Anfang November werden derzeit 52 Teilnehmer in dem noch nicht vom Fernsehen und Internet angeschlossenen Dorf Gouané in drei Klassen ausgebildet; eine Mehrheit von ihnen sind Jugendliche im Schulalter und Frauen.
  4. Der Besuch in Yengbêyalé am 23. August galt einerseits der Schulabschlussfeier: seit Eröffnung der Schule (2014) hatte der erste Primarschulzyklus mit einem durchgängig erfolgreichen Prüfungsergebnis zu einem ermutigenden Abschluss geführt. Hier gehts zum illustrierten und kommentierten Bericht.
  5. Der Besuch auf dem Kaffeefeld liess die Wirkung der in der Lokalsprache schriftlich vermittelten Anweisungen der fachlichen Begleitung des Produktionsprozesses durch das Agronomie-Zentrum in Man deutlich erkennen. Insgesamt war auch dieses Jahr ein klimatischer Glücksfall: genügend Regen, aber wenig Schäden durch Überschwemmungen im Süden des Landes. Wir erwarten eine gute Ernte (die inzwischen schon stattgefunden hat). 

Inzwischen hat auch die Schule wieder angefangen, darunter eine zweisprachige erste Primarschulklasse mit 16 Schülern. Die Schulbänke, für die am letzten Weihnachtsmarkt gesammelt worden war, sind installiert, und wir dürfen davon ausgehen, dass jetzt jedes Kind einen eigenen Arbeitsplatz hat. Der Präsident der Schulpflege hat uns gebeten, den Dank des Dorfes an den Verein weiterzuleiten.

Soweit die Berichte von Thomas Bearth zu den Reisen im Jahre 2019.

Ankunft der Schulbänke in Yeng

Gouané, hier wird alphabetisiert

 

Reisebericht von Januar/Februar 2020

Es ist nicht einfach einen Jahresbericht zu schreiben, wenn man voll ist von den Eindrücken einer Reise, von der man noch nichts erzählen sollte, deshalb schliesse ich diesen Bericht ab mit Müsterchen von unserer diesjährigen Reise.

Arabusta Kaffee

Auf dem Kaffeefeld
 
Die Ernte wird gewogen


Die letzte Arabusta Kaffeeernte betrug 60 kg, was eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr war.  Die diesjährige Ernte nun brachte 110kg ein und das freut uns natürlich sehr.

Didier Gbeu Gba, der Schulpflegpräsident (auf dem Bild mit dem Rücken zu uns), hat sich bereit erklärt die Verantwortung für das Kaffeefeld ein weiteres Jahr zu übernehmen. So können wir hoffen, dass die nächste Ernte nochmals besser ausfällt.

Schule

Es ist interessant, die Schule während dem Unterricht zu besuchen. Wir hatten auch die schöne Aufgabe, dass wir der Bevölkerung, den Verantwortlichen, den Lehrern und den Schülern mitteilen konnten, dass ein zweites Schulhaus gebaut werden kann. Das hat grosse Freude ausgelöst.

Was uns natürlich auch sehr freute war, dass die fünf 6. Klässler, die die Schule mit der zweiten Klasse angefangen haben, alle die Prüfungen im Jahr 2019 bestanden haben. Folgend kann man sie beim Interview mit Joseph Baya sehen.

 

Alphabetisierung

Wie erwähnt im Reisebericht hatten wir den ersten Alphabetisierungskurs im Februar 2019.

Dieses Jahr haben wir erneut einen solchen Kurs durchgeführt mit zwei Frauen und fünf Männern. Es war auch sehr schön zu sehen wie unsere beiden Lehrer, Mardochée und Gilbert, mehr mit den Lernenden zusammen arbeiteten.

der zweite Kurs
der Wiederholungskurs


Es wurde auch noch ein zweitägiger Wiederholungskurs organisiert, für diejenigen vom ersten Kurs. Es konnten nur vier kommen, aber es war sehr gut, und es ist eine Freude mit welchem Enthusiasmus sie mitmachen.

Ausblick ins Jahr 2020

In der Elfenbeinküste sind auf dem Land noch keine Corona-Virus-Fälle aufgetreten. In den grösseren Städten schon, von heimkehrenden Personen aus Frankreich. In den Städten herrscht Ausgehverbot.

Baya, Mardochée und Gilbert haben in vier Dörfern Aufklärungsarbeit geleistet, die Leute befragt, immer 10 Frauen und 10 Männer in jedem Dorf, das muss jetzt noch ausgewertet werden, damit in allen Dörfern die Vorsichtsmassnahmen bekannt gemacht werden können, in ihrer eigenen Sprache.

Für den Neubau der Schule sind wir in Kontakt mit dem Baumeister, vorsichtshalber hat der Bau noch nicht begonnen, es ist so etwas wie ein Spiessrutenlaufen. Wenn keine Fälle auftreten, werden die Arbeiter mit der Produktion der Bausteine beginnen können.

 

Die Alphabetisierungskurse gehen weiter, da die Alphabetiseure selber in den Dörfern wohnen. Auch Gilbert Bakayoko, der jeweils für sechs Monate immer im selben  Dorf  alphabetisiert, kann das noch tun.

Das Kaffeefeld wird wie üblich bearbeitet, überwacht von Didier Gbeu Gba.

Schweiz

Für uns in der Schweiz sehen wir von Monat zu Monat was möglich ist. Der Corona-Virus hat die Oberhand im Moment und das wird wohl noch einige Zeit so bleiben. Ob der Weihnachtsmarkt durchgeführt werden kann ist noch fraglich. Wir werden sehen. Die Generalversammlung muss verschoben werden, da wir uns nicht treffen dürfen.

Ein grosses DANKE an all unsere Spender im Namen des Vereins und den Menschen im Turaland.

 

 

Verena Schaufelberger
Präsidentin IMT

 

Spenden an unseren Verein sind von den Bundes- und Kantonssteuern befreit.
Initiative Monts Toura, Spreitenbach, PCK 85-562435-9,
IBAN CH26 0900 0000 8556 2435 9

Verena Schaufelberger

Präsidentin Initiative Monts Toura

Schmittegasse 17

8957 Spreitenbach CH

+41 (0) 56 401 57 43

Postcheckkonto:

Konto: 85-562435-9

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